„Neuanfänge sind Typ- und Charaktersache“
Frau Strehler ist seit 2019 zusammen mit Frau Ulmer die Schulsozialarbeiterin am Humboldt Gymnasium in Ulm. In einem Gespräch haben wir Frau Strehler zu dem Thema „Neuanfang“ befragt. Frau Strehler persönlich liebt Neuanfänge und sieht diese als Herausforderung neue Sachen zu entdecken und auszuprobieren.
Frau Strehler, was machen sie und Frau Ulmer eigentlich genau?
Frau Strehler: Wir sind immer für Schüler und Schülerinnen sowie für Lehrer und Eltern die Probleme haben da. Die Probleme versuchen wir in Einzelgesprächen zu lösen. Außerdem machen wir aber auch Projekte mit den Schulklassen zum Beispiel den Kennlerntag mit den 5ten Klassen jedes Jahr.
Was ist das beste Verhalten, wenn man ein Problem z.B. mit der eigenen Klasse oder generell hat?
Zunächst versuchen wir herauszubekommen an was das Problem liegt. Dies kann unterschiedliche sein z.B. man findet keine Freunde, da man sehr schüchtern ist. Oder aber man ist sehr vorlaut und frech und eckt an vielen Stellen an. In beiden Fällen ist es wichtig und der erste Schritt zu erkennen, woran liegt es.
In Gesprächen versuchen wir eine Lösung zu finden und stehen mit Rat und aber auch Tat zur Seite. Es gibt kein Patentrezept für das perfekte Verhalten, aber offen gegenüber anderen zu sein, hilft oft. Wir Sozialarbeiterinnen unterstützen euch und versuchen mit euch in Zusammenarbeit eine Lösung zu suchen.
Bietet ein Neuanfang in einer anderen Schule oder einer anderen Klasse neue Möglichkeiten oder Chancen?
Also ich finde das größte Argument für einen Neuanfang ist, dass man ohne jegliche alten Geschichten das neue Schuljahr starten kann. Außerdem lernt man ohne Vorgeschichten neue Meschen kennen. Man bekommt die Chance etwas anders zu machen, was vorher vielleicht nicht optimal lief.
Kann das denn auch Ängste mit sich bringen?
Ja, in den meisten Fällen gibt es hier Ängste. Gerade das Thema „Schule wechseln“ oder „Sitzenbleiben“ ist ein häufiges Thema in unseren Beratungssitzungen. In eine neue Klasse zu kommen oder aber eine Schule zu wechseln ist natürlich erst einmal ein großer Schritt, der Angst machen kann.
Man muss sich Gedanken machen, wie man in der neuen Situation auftreten möchte. Wir empfehlen auch hier offen zu sein. Nicht zu schüchtern und zurückhaltend aber auch nicht einen auf „dicker Hose“ machen. Hier gilt es das Mittelmaß zu finden. Das ist nicht leicht, aber auch hier helfen wir gerne. Ich finde Neuanfänge sind eine Typ- und Charaktersache, daher ist eine allgemeine Antwort schwierig.
Haben sie noch Tipps bei einem Neuanfang?
Ganz wichtig ist es, wenn man neue Kontakte finden will, sich nicht zu verstellen und so zu sein, wie man ist. Ein Neuanfang birgt nämlich eine neue Chance, ganz von vorne anzufangen und seine Probleme oder die Dinge, die man vielleicht vorher nicht so gut gemacht hat, hinter sich zu lassen.
Man sollte immer offen zu seinen Mitschülern sein.
Link zur Informationsseite der Schulsozialarbeiterinnen:
https://humboldt-ulm.de/unsere-schulsozialarbeiter-stellen-sich-vor/
Interview von Aeneas Schneiderhan (Klasse7a)
