Was sind Essstörungen?
Frau Kristen: Es gibt unterschiedliche Varianten von Essstörungen. Manche Personen essen viel und auf einmal und dann wird der betroffenen Person übel und sie muss sich übergeben. Diese Variante nennt sich Bulimie. Eine weitere bekannte Variante, die mit am meisten vorkommt, ist die Magersucht. Wenn man magersüchtig ist, essen die betroffenen Personen so wenig, dass diese so abmagern, dass sie nur noch Haut und Knochen sind.
Was verursacht die Essstörung?
Also, dass hat ganz viele Gründe, so dass man das nicht an einem Grund festmachen kann. Es kann zum Beispiel sein, dass du selbst nicht mit deinem Aussehen zufrieden bist. Ein weiterer Grund kann sein, dass die Person eine Störung in der Psyche hat. Es kann sowohl eine Selbstoptimierung wie auch eine Strafe für dich sein. Das heißt, dass jede Person mit Essstörungen andere Gründe hat. Ein weiterer Faktor ist, dass manche Personen ein Problem mit ihrer Seele haben, bzw. mit ihrem Herzen. Sich also nicht geliebt fühlen.
Welche Anzeichen existieren bei einer Essstörung?
Wenn Personen anfangen, nicht mehr in Gesellschaft zu essen, sondern nur noch heimlich oder sie sagen: „Ne danke!“ oder „Alles gut, ich habe keinen Hunger!“ ist das schon ein Anzeichen auf eine Essstörung. Auch bei der Magersucht ist es ein Hinweis, wenn man sehr dünn wird und die Person versucht dies unter weiter Kleidung zu verstecken. Bei Bulimie ist das schwerer zu erkennen, da die meisten Betroffenen „normal“ schwer oder sogar „übergewichtig“ sind. Hier ist auffällig, dass die betroffene Person keine große Selbstliebe zu sich oder ihrem Körper hat. Aber auch die Bulimie-Erkrankten, essen „normalerweise“ nicht in Gesellschaft.
Wie überwinde ich eine Essstörung?
Am besten ist es mit den Bezugspersonen zu sprechen. Am sinnvollsten wäre es mit einem Profi zu reden. Man kann auch zur schulpsychologischen Beratungsstelle, also zu Herrn Mann und mir gehen. Die Person kann sich auch einfach bei der Jugendberatungsstelle anonym beraten lassen.
Wie können wir jemanden mit einer Essstörung helfen?
Ganz wichtig ist es, eine erwachsene Person ins Vertrauen zu ziehen. Sehr gerne Herrn Mann oder Mich also Frau Kristen. Aber zur Person hingehen und sagen, dass man sich Sorgen macht, kann schon etwas bewirken. Das Beste ist immer noch zu einem Profi zu gehen.
Kann eine Essstörung auch richtig gefährlich werden?
Ja, oft kommt es bei jüngeren Personen vor. Es beeinträchtigt das Wachstum und den Knochenbau. Da viele Nährstoffe fehlen, wird der Knochen porös und man wird anfällig für Knochenbrüche z.B. auch richtig gefährliche wie Rückenmarkbrüche.
Gibt es langfristige Risiken, wenn eine Essstörung nicht behandelt wird?
Die Gehirnverknüpfungen nehmen ab und der Körper fängt an sich selbst zu verdauen. Das Gehirn kann angegriffen werden, und das wiederum führt zu nachlassender Konzentration.
Gibt es Langzeitfolgen, auch wenn die Essstörung schon behandelt ist?
Da spielt ein Faktor wie eine große Rolle nämlich, wann die Behandlung begonnen hat. Je früher, umso weniger Langzeitfolgen. Es kann aber auch zu körperlichen Beeinträchtigungen führen. Z.B. eine Langzeitfolge wäre, dass man keine Kinder mehr bekommen kann. Ein oft bleibender Faktor sind die psychischen Probleme für viele Jahre.
Was bedeutet für sie Humanismus?
Ich finde extrem wichtig, dass alle Menschen gleichwürdig sind und dass jeder Mensch Respekt verdient hat. Außerdem, dass wir alle innen wie außen gleich sind. Deswegen sollten wir nicht werten und nicht abwerten. Genauso sollten wir uns nicht gegen andere Menschen verbünden, sondern immer das Gespräch suchen. Das bedeutet für mich Humanismus, dass wir alle die gleich Würde und den gleichen Wert haben.